Talsi’s/Lettlands alten Häuser stecken voller Geschichte und Geschichten!

Im historischen Zentrum von Talsi, in der „Baznīcas laukuma 1“, also dem alten Teil von Talsi, steht in der Abendsonne der "Schwarze Hahn" oder Herzberg-Haus, das nach den barocken architektonischen Formen des Gebäudes im 18. Jahrhundert erbaut wurde.

Lettlandinfos – Die alten Häuser von Talsi – und natürlich nicht nur die in Talsi, sondern in ganz Kurland und Lettland – sind im wahrsten Sinne des Wortes geschichtsträchtig! Die Häuser sind lebende Geschichte, nicht nur die Geschichte der Häuser, der Straßen und Gemeinden/Städte, in denen sie stehen, sondern auch der Menschen, die sie einst erbauten, in ihnen wohnten und sie leider heute immer öfter verfallen lassen! Viele wurden einfach aus Kostengründen nicht renoviert, womit sich der alte Spruch bewahrheitet, nämlich das „Armut der beste Denkmalsschützer“ ist!

Seine heutige Form erhielt es, soweit bekannt, aus der Zeit des Klassizismus mit traditionellen Sechsscheibenfenstern, Eckpfosten und einem repräsentativen Eingangsportal mit einem großen Oberlicht in der Spitze.

Im historischen Zentrum von Talsi, in der „Baznīcas laukuma 1“, also dem alten Teil von Talsi, steht der sogenannte "Schwarze Hahn" oder Herzberg-Haus, das nach den barocken architektonischen Formen des Gebäudes im 18. Jahrhundert erbaut wurde.

Seine heutige Form erhielt es, soweit bekannt, aus der Zeit des Klassizismus mit traditionellen Sechsscheibenfenstern, Eckpfosten und einem repräsentativen Eingangsportal mit einem großen Oberlicht in der Spitze. Das hohe Satteldach mit halb abgeschrägten Dachenden und der traditionelle dreiteilige Grundriss mit einem voluminösen Mantelschornstein in der Gebäudemitte, zeugen jedoch von der älteren Herkunft des Gebäudes.

Teodors Dzintarkalns (1874–1937) schrieb einmal über dieses Gebäude, dass es vom Baron von Hahn aus Pastende erbaut wurde und dass sich dort die Kirchenkneipe befand, während in dem 1837 erstellten Verzeichnis der Immobilien in Talsi ein Aschenberg als dessen Eigentümer erwähnt wird.

Die Lage des Wohnhauses in der Nähe des sozialen und wirtschaftlichen Zentrums von Talsi, neben der lutherischen Kirche, war ein Wert für sich, daher wussten die örtlichen Kaufleute es entsprechend zu schätzen

Ähnlich wie in anderen Städten des Herzogtums Kurzeme-Zemgale befanden sich um den Marktplatz herum normalerweise Gebäude von prominenten Bürgern und Kaufleuten, deren Besitzer in Tals oft die Barone von Nurmuiža, Pastende oder andere nahe gelegene Herrenhäuser waren.

Die Lage des Wohnhauses in der Nähe des sozialen und wirtschaftlichen Zentrums von Talsi, neben der lutherischen Kirche, war ein Wert für sich, daher wussten die örtlichen Kaufleute es entsprechend zu schätzen. 1879, als der Kaufmann Zālamans Bērmans aus Talsa hier Landwirtschaft betrieben, wurde das Gebäude plötzlich von einem verheerenden Brand heimgesucht. Glücklicherweise gelang es den Feuerwehrleuten, das Feuer zu verhindern und die untere Etage des Hauses zu retten, unter der sich damals mehrere Fässer (große Fässer) mit Alkohol befunden haben sollen. So kann man es zumindest in der Chronik nachlesen.

Seit 1905 war der Eigentümer des Gebäudes Wulf Herzbergs, und Anfang der 1920er Jahre befand sich hier das Hotel F. Natiņa, in dem den Gästen möblierte Zimmer und gutes Mittagessen angeboten wurden.

In den 1930er Jahren gehörte das Haus Josef Herzberg, dem Erben von Wolf Herzberg, und dort befanden sich die Eisen- und Stahlhandlung von Wolf Herzberg sowie die Wohnung des Besitzers. 1930 erlaubte der Stadtrat von Talsi der sogenannten Misiones Society, heilige Momente in einem der Räume im Erdgeschoss des Gebäudes abzuhalten, und zu dieser Zeit lebte dort der Prediger der Pfingstkirche von Talsi, Gustavs Matrozis, dort.

Andererseits wurde 1936 eine Zweizimmerwohnung im Dachgeschoss des Gebäudes von einem Friseur angemietet, der jedoch plante, durch eine listige Machenschaft, Versicherungsgelder zu bekommen. Er platzierte verschiedene leicht entzündliche Gegenstände in seinen Räumen - Stroh, Brennholz, Bücher, Papierhaufen und zerrissene Schlafsäcke und deckte die Fenster der Wohnung mit dicken Decken ab, damit die Flammen von der Straße aus nicht zu sehen waren.

In der Nacht des 14. August sollte das Haus brennen, aber der „Feuerteufel“ erzählte seiner Frau davon, die sofort die Polizei informierte. So wurde das Haus nochmals gerettet und der verhinderte Brandstifter wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Während der Sowjetherrschaft wurde das Gebäude verstaatlicht und von der Wohnungsbehörde der Stadt Talsi verwaltet

Während der Sowjetherrschaft wurde das Gebäude verstaatlicht und von der Wohnungsbehörde der Stadt Talsi verwaltet, die mehrere Wohnungen im Gebäude einrichtete.

Das Haus ist heute ein wichtiges Bauelement der Altstadt von Talsi und soll als Zeuge der ältesten Geschichte der Stadt Talsi erhalten bleiben. (Der Text basierend auf den Daten des Talsu County Museum - Diese Daten wurden von Guntars Tenne, einem Mitarbeiter des Talsi County Museum, erhoben.)

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