L-INFOS -   Es ist Montagmittag,  ca. 14 Uhr, am 8. 2.2021:   Die Lielā iela in Talsi/Kurland ist eine recht lange und eigentlich eine beliebte und belebte Einkaufsstraße. Schrecklich, aber Corona macht‘s möglich: Jetzt ist sie verwaist und ihre Geschäfte, wenn sie den geöffnet haben dürfen, warten verzweifelt auf Kunden. Keiner geht zum Friseur, kauft Schuhe oder sieht sich die neueste Mode im Schaufenster an, alles ist geschlossen, verlassen und die Straße liegt mit ihren beiden Bürgersteigen in der Mittagssonne ausgestorben und recht nutzlos da: Man hat sie ihrer eigentlichen Funktion, die der Kommunikation, beraubt!
Eine unsichtbare bleierne Schwere hat sich über der Stadt gelegt. Selbst um die Bank herum lässt es die gewohnte, früher oftmals hektische, Betriebsamkeit vermissen. Rein in die Bank geht es nur noch mit Terminabsprache und das war es dann auch schon. Wozu braucht man Geld, wenn man nichts kaufen kann – nichts kaufen will! Ok, der eine oder andere geht zum Metzger/Schlachter, aber das bringt auch kein Publikum, keine lachenden Kinder und schon gar nicht die flanierenden, kaufkräftigen mittleren Jahrgänge auf den Trottoir!
Selbstverständlich, die staatlichen Maßnahmen sind nötig, unumkehrbar und sicherlich für unser aller Gesundheit von höchster Priorität und somit lebenswichtig, dies alles ändert aber dennoch einfach nichts daran, dass sie …. schlimm sind!!
Es wird langsam Zeit, dass die warme Luft durch die Straßen fegt, die Liela iela erfasst und die ganze Stadt weckt, ihr wieder Leben einhaucht und die Kinder wieder auf den Straßen lachen und im nahen Park spielen! Die Omas und Opas (ich auch) in der Hoffnung durch die Straßen schlendern. einen – oder mehrere - Bekannte zu treffen, um mit ihnen ein ausgiebiges Schwätzchen zu halten.
Wie gut, dass es zur Zeit so kalt ist, da kann man sich wenigstens einreden, man verlasse wegen der Kälte nicht das Haus!